Das Fanionteam des FC Adliswil musste die bittere Pille schlucken, nur mit einem Punkt Rückstand auf den rettenden zwölften Rang aus der 2. Liga interregional abzusteigen. Nach sechs Spielzeiten in der fünft höchsten Liga der Schweiz, ist es per se kein Weltuntergang, wieder in die regionale 2. Liga zurückzukehren. Sind wir ehrlich, es hätte uns schon früher treffen können. Aber dennoch ist es sehr unglück-lich, hatte doch das Kader um Trainer Gianmario Pischedda eine konkurrenzfähige Breite erreicht, die nicht von einem Einzelspieler abhängig war. Schlussendlich war es aber die Summe der Ausfälle, wodurch dem Team die nötige Substanz abhan-den ging. Wichtige Stützen wie Buqaj, Duarte, Bindi und Escobar waren mehrmals länger ausgefallen, Grand kam erst in der Rückrunde nach langer Verletzung zu-rück, Wigger musste die Saison mit Kreuzbandriss frühzeitig beenden. Plus die kleineren Ausfälle hier und dort machten es der Mannschaft schwer, eine Konstanz aufzubauen. Da half auch nicht der Einbau von diversen jungen Spielern aus den A-Junioren, die ihren Job hervorragend machten und den Konkurrenzkampf ankur-belten. An ihnen lag es sicher nicht, dass man am Ende unter dem Strich blieb. Wenn man auf die Statistik schaut, wird klar: Die Offensive war schlicht ungenü-gend. Der FCA war in der Gruppe 4 mit vierzig Toren das Team mit der niedrigsten Ausbeute. Mit Ausnahme von Tägerwilen waren alle anderen Gegner bei über fünfzig Treffern. Defensiv waren sie nämlich gut dabei gewesen, mit 56 Gegen-treffern gleichauf mit Teams wie Widnau (3.), Uster (8.) oder Thalwil (9.).
Aber genug Wunden geleckt, schauen wir nach vorne.
Der Trainerstaff schaffte es, dass trotz des Abstiegs die Mehrheit der Spieler blieb und sich die Mutationen im üblichen Rahmen bewegen. So kann man mit einem eingespielten Team in die neue Saison starten. Mit Anis Mrsic (Sturm, Blue Stars), Vullnet Ukaj (Tor, Aegeri) und Argjend Gashi (Mittelfeld, Red Star, Bruder von Adhurim Gashi) konnte man die Abgänge (Berk Kuzman, unbekannt) sicher mehr als kompensieren. Und mit dem Zugang von Shani Tarashaj, dem ehemaligen Schweizer Nationalspieler, ist ein spezieller Stürmer dazugestossen. Er hat vor drei Jahren aufgrund von Verletzun-gen mit dem Fussball aufgehört und steigt nun wieder in den aktiven Betrieb ein. Wir dürfen gespannt sein, wie er sich präsentieren kann.
Die wenigen Abgänge zeigen, wie gut der Zusammenhalt in der Mannschaft ist. Gemäss Assistenztrainer Ilir Buqaj ist bestimmt sehr viel möglich, aber zu Beginn nehmen sie Spiel für Spiel und möchten einfach jede Partie gewinnen. Primäres Ziel ist, nach dem Abstieg wieder gute Stimmung im Team herzustellen und wieder mehr positive Erlebnisse zu erfahren. Die Vorbereitung sei eigentlich sehr gut ver-laufen, erklärt Buqaj. Leider waren halt immer wieder einige Spieler in den Ferien, so dass die Resultate in den Vorbereitungsspielen nicht so glänzend waren. Dennoch waren auch schon sehr gute Ansätze zu sehen, wie gespielt werden will. Der Fokus liegt auf viel Ballbesitz, um die Gegner weitestgehend zu dominieren.
Im Cupspiel auswärts gegen den 3. Ligisten Wollerau ist dies resultatmässig (3:7 Auswärtssieg) bereits ein erstes Mal gelungen. Am Samstag, 24. August 2024 um 18:00 Uhr, wird der Zürich City SC zum Meisterschaftsstart im Tal empfangen. Alle freuen sich, dass der Ball wieder rollt!
Hopp FCA!
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